Sonntag, 13. Mai 2007

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Call for papers

queer leben

Die Konferenz "queer leben" ist aus einem Projekttutorium zu "Queeren Räumen" an der Humboldt-Universität zu Berlin hervorgegangen und findet in Zusammenarbeit mit den Queerfeministischen Tagen statt. Ziel der Konferenz ist die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Stand queerer Theorie und queerer Praktiken speziell im deutschsprachigen Raum. Wir wünschen uns, dass in Workshops, kurzen Vorträgen und Diskussionen ein Austausch über die Grenzen des akademischen Feldes hinaus und ein Nachdenken über politische Strategien entstehen kann. Dafür ist unter anderem die Frage nach den Grenzziehungen zwischen "Theorie" und "Praxis" von Bedeutung. Die Konferenz läuft unter dem Namen "queer leben", um einen Raum zur Praktizierung und zur Reflexion über queere Lebensrealitäten zu schaffen.


Wir freuen uns über Vorschläge für Vorträge und Workshops, unter anderem zu folgenden Fragestellungen:

  • Bestandsaufnahme
  • Wie und von wem wird der Begriff "queer" heute im Vergleich zu den letzten zwei Jahrzehnten definiert? Wo steht die Queer Theory im deutschsprachigen Raum? Was wird thematisiert und wo gibt es Leerstellen? Wie ist das Verhältnis zur englischsprachigen Theorie? Wo und von wem wird Queer Theory betrieben? Welche queeren Praktiken gibt es? Worauf beziehen sie sich? Wo finden sie statt (Bühne, Alltag, subkulturelle Räume etc.)? Wer sind die Akteur_Innen? Welche queeren Räume gibt es? Was kann unter dem Begriff queere Räume gefasst werden (etwa "real existierende", diskursive, utopische Räume)? Wie und von wem werden diese queeren Räume geschaffen?

  • "Theorie" & "Praxis"
  • Entlang welcher Linien werden Grenzen zwischen "Theorie" und "Praxis" gezogen? Wer kann diese Grenzen ziehen, wer erhebt Anspruch auf die Deutungsmacht über die jeweiligen Felder? Welche Kämpfe um Autorität gibt es zwischen einem akademischen "Theorie"-Feld und einem subkulturellen "Praxis"-Feld? Wer erhebt wie Anspruch auf Authentizität und Politik? Welche queeren Identitäten werden dabei festgeschrieben?

  • Sichtbarkeiten
  • Welche queeren Praktiken sind in queeren Räumen bzw. im "Mainstream" (der heteronormativen Kultur und auch dem gaylesbianmainstream) sichtbar ? Was kann als queere Praxis bezeichnet werden? Wer entscheidet darüber? Welchen Status haben Alltagspraktiken im Vergleich zu Bühnenperformances im Hinblick auf Sichtbarkeit? Welche Konflikte ergeben sich aus der Forderung nach Sichtbarkeit als zentralem politischen Ziel? In welchem Verhältnis steht Sichtbarkeit zu Verunsicherungs- bzw. Veruneindeutigungsstrategien? Welche Veruneindeutigungen können in welchen Kontexten überhaupt sichtbar sein?

  • Intersektionalitäten
  • Welche Widersprüche ergeben sich aus konkurrierenden Identitätspolitiken? Welche Differenzkategorien blendet die Konzentration auf Sichtbarkeit und Veruneindeutigung aus, vor allem dadurch, dass die Veruneindeutigung meist in Bezug auf Geschlecht und Sexualität hergestellt wird? Wer kann sich eine Politik der Veruneindeutigung "leisten"? Welche anderen Ansätze queerer Praxis gibt es? Welche können gedacht werden?

  • politische Strategien
  • Was ist "queere" Politik? Mit welchen Problemen und Konflikten ist "queere Politik" aktuell konfrontiert? Wie kann Sichtbarkeit für Alltagspraktiken geschaffen werden? Wie kann das Verhältnis von "Theorie" und "Praxis" neu gedacht werden? Welche Rolle spielt die Produktion von utopischen Räumen für queere Politik? Welche Vernetzungsstrategien sind denkbar?

Vorschläge für Vorträge und Workshops (Titel und max. 1-seitiges Abstract) bitte bis 30. Juni 2007 an queerleben@gmx.net.

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